Wir alle (nicht nur HappyJ ) sitzen zu viel- zu langes sitzen kann aber nicht nur zu quälenden Rückenschmerzen führen (ich kann ein Lied davon singen), zu langes sitzen kann auch die Entstehung von Tumorerkrankungen begünstigen.

Eine kürzlich publizierte Studie einer deutschen Arbeitsgruppe (Schmid und Leitzmann) bestätigte einmal mehr und sehr eindrucksvoll die bereits seit längerem bekannte Datenlage:

Die Studie basiert auf Auswertungen von 43 einzelnen Datenerhebungen (Fragebogen und Interviews), welche insgesamt die Informationen von rund vier Millionen Menschen umfassen. Die Personen wurden dabei betreffend ihres Lebensstils und der Zeitspanne pro Tag, welche sie mit sitzenden Tätigkeiten verbringen, befragt.

Die Wissenschaftler identifizierten dabei 68.936 Krebs Fälle- Fazit: Personen, welche regelmäßig zwei Stunden oder mehr durchgehend sitzen, haben ein höheres Risiko an Darmkrebs oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Mein Mann und ich haben kürzlich die Daten dieser Studie auf einem Ärztekongress in Bukarest vorgestellt: Großes Staunen im Saal- denn: kaum jemand weiß wie schädlich langes Sitzen (vor Allem vor dem TV Gerät) hinsichtlich der Entwicklung einer Tumorerkrankung tatsächlich ist.

Der Zusammenhang zwischen Fernsehen und der Entstehung von Darm- bzw. Gebärmutterhalskrebs scheint dabei, so die Studienautoren, am größten zu sein. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Zusammenhang dadurch bedingt ist, dass gerade das Sitzen vor dem TV Gerät mit der Einnahme von sog. „Junk Food“ (inkludierte auch alle Soft Drinks) einhergeht.

Eine weitere, sehr wichtige Aussage der Studienautoren hat mich aufhorchen lassen: dieses Risiko besteht unabhängig davon, ob die betreffende Person ansonsten ein sportlich aktives Leben führt. Dies bedeutet in klaren Worten: langes Sitzen am Arbeitsplatz oder vor dem Fernseher (dieses wurde ja von der Studiengruppe im Übrigen als Risikofaktor Nummer 1 identifiziert) kann uns auf lange Sicht krank machen – auch wenn wir regelmäßig Sport betreiben. In Summe zählen nämlich die sitzenden Einheiten pro Tage, welche ohne Unterbrechung durch kleine Bewegungseinheiten „abgesessen“ werden.

Was ist die Lösung aus diesem Dilemma?

  1. Trinkpause als Bewegungseinheiten nutzen

Zunächst einmal regelmäßige (zumindest alle 60 Minuten) durchgeführte Bewegungspausen – aufstehen – Wasser nachschenken (ist gleichzeitig gut um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu regulieren) – Dehnen und Strecken. Gerade in der kühleren Jahreszeit ist es ja oft so, dass man schlichtweg aufs Trinken vergisst. (Vor Allem wen man gerade sehr konzentriert arbeitet). Kleiner Tipp: Die App „Trinkwecker“ installieren – in regelmäßigen Abständen wird man sehr freundlich daran erinnert, dass es Zeit ist, wieder etwas zu trinken. Man steht auf, streckt und reckt sich und trinkt ein Glas Wasser.

  1. Pezzi Ball – die Alternative zu Sessel und SofaPezzi Ball

Sehr empfehlenswert ist es auch, zwischen dem Sitzen auf einem „normalen Stuhl“ oder Sofa und dem Sitzen auf einem Pezzi Ball abzuwechseln. Der Pezzi Ball ist Sitzgelegenheit und Fitnessgerät in Einem – wie praktisch. Schon das Sitzen auf dem Ball trainiert Balance und Körperhaltung – ein wirklicher Alleskönner und mein persönlicher Favorit, was die Anschaffung von Fitnessgeräten für zu Hause oder das Büro betrifft.

Bevor man allerdings die „Pezzi Ball Sitzeinheiten“ durchführt (sie sollten nicht länger als 30 Minuten sein) ist es für unsere Bandscheiben ein absoluter Segen, für bis zu zehn Minuten auf dem Ball am Platz zu hüpfen. Das tut wirklich gut – versprochen.

Wichtig dabei: Der Ball sollte der jeweiligen Körpergröße entsprechen (der Fachhandel berät hier sehr kompetent) – mit beiden Füßen Bodenkontakt halten – beide Sitzhöcker auf dem Ball stabilisieren – Bauch und Beckenboden anspannen und: es kann losgehen.

Das Hüpfen versorgt die Bandscheiben wieder mit Flüssigkeit, welche im Laufe eines sitzend oder stehend verbrachten Tages absolut notwendig ist – unsere Bandscheibe funktioniert wie ein Schwamm und lebt von der Bewegung (daher sind wir am Ende des Tages auch um einige Zentimeter kleiner als am Morgen).

  1. Die elektronischen „Bewegungshelferlein“ – Bewegungs-Tracker

Mittlerweile gibt es, für alle Technik affinen Personen unter Euch, auch schon sehr gute (und auch recht chice) elektronische Helferlein, um zu einem „bewegteren“ Leben animiert zu werden. Der gute alte Schrittzähler hat ausgedient – nun bieten schon alle namhaften Fitnessfirmen wie Polar, Nike und viele mehr Bewegungs-Tracker für das Handgelenk an. Diese, zum Teil sehr stylischen Armbänder zeichnen den ganzen Tag über jegliche Form von Bewegung auf und animieren zu mehr Bewegung im Alltag. Eine wirklich gute Möglichkeit, um regelmäßige Bewegungseinheiten durchzuführen.

  1. Gymnastik während des Fernsehens

Warum nicht einige kleine Gymnastikübungen durchführen, während man die Nachrichten ansieht? Einige Kniebeugen zwischendurch helfen diese besser zu „verdauen“ – auch Ausfallschritte kann man problemlos während des Fernsehens durchführen (bei all diesen Übungen zaubert man ganz nebenbei einen knackigen Po) – besonders Werbepausen eignen sich perfekt dazu auf dem Weg zur Toilette J einige Übungen durchzuführen. Wie wäre es beim Gehen die Knie Richtung Brust zu ziehen? Danach mit dem Armen und Schultern kreisen und den Brustkorb weit öffnen (die Brustmuskulatur ist durch das viele Sitzen meist extrem verkürzt)

Einen Weg auf den Ballen balancieren und am Rückweg den Fersengang anwenden.

Tut wirklich gut UND: der Griff zur Chippackung wird dadurch auch unterbrochen (mehr zum Thema „ gesunde Alternativen zu Chips und Co“ folgen demnächst).

Einen bewegten Start in die neue Arbeitswoche wünscht Béatrice

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